Den Moment leben

Liebe Familie, Freunde, Bekannte und sonstige Interessierte!
Inzwischen bleibt mir nur noch eine Woche in Costa Rica, bevor es wieder nach Deutschland geht. Je näher das Abreisedatum rückt desto mehr wird mir bewusst, wie sehr ich das Land und seine Menschen vermissen werde. Ich habe hier viele neue Freunde und auch eine Familie gefunden, von denen sich mein Weg nun erstmal trennen wird. Zum Glück haben mir aber viele versichert, dass sie Deutschland besuchen wollen und wir uns somit wiedersehen werden. Davon abgesehen motiviert mich die kurze Zeit aber auch noch einmal dazu, jeden Moment zu genießen. Viel Spaß mit meinem letzten Blog.

Auch wenn ich in Costa Rica viel gereist bin, habe ich mich doch einer Region über das Jahr hinweg zu wenig gewidmet. Die Rede ist von Guanacaste, der nördlichsten Provinz dieses Landes, die gemeinsam mit Limon den Ruf hat, die schönsten Strände des Landes zu haben. Besonders ein Strand, Playa Conchal, wurde mir dabei immer wieder nahegelegt. Viele Ticos zählen ihn zu ihren Lieblingsstränden, weshalb ich ihn auf jeden Fall sehen musste.

Guanacaste

Nachdem ich den Playa Conchal mit eigenen Augen bestaunen konnte, bin ich selbst zu jemandem geworden, der den Playa Conchal lieben gelernt hat. Dieser Strand besteht nicht aus Sand, sondern aus Muscheln, was nicht nur gut aussieht. Es fühlt sich gut an, über sie zu laufen und sorgt darüber hinaus dafür, dass man weniger dreckig wird. Zusätzlich punktet der Strand mit seinem klaren Wasser und der Tatsache, dass er in einer ansehnlichen Bucht liegt. Das blieb aber nicht unbeachtet. So hat uns ein einheimischer Restaurantbesitzer erzählt, dass die Quadratmeterpreise durch “reiche Ausländer” deutlich über dem Landesdurchschnitt lägen.

Peninsula de Osa

Ein weiteres Highlight stand Ende Juli an.
Wir fuhren auf die Peninsula de Osa, der Insel, die den Nationalpark Corcovado mit der größten Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen bereithält. Die von uns angesteuerte Bahia Drake ist nur per Boot zu erreichen, was uns bereits 40$ für die Hin- und Rückfahrt kostete. Im Vergleich zu meinen sonstigen Wochenendausflügen, für die ich normalerweise samt Unterkunft und Transport circa 50$ ausgebe, war das deutlich teurer. Insgesamt war es den Besuch trotzdem Wert. Bereits auf der Hinfahrt sahen wir Delfine im Wasser schwimmen. Der Höhepunkt war allerdings eine Schnorcheltour zur Isla de Caño. Während des Schnorchelns habe ich neben Fischen, Schildkröten, und Krebsen sogar einen Hai gesehen. Auf dem Rückweg haben wir dann Wale gesehen. Selbst für unsere Guides war das ein besonderer Moment. Sie zückten begeistert ihre Kameras und zeigten mir damit einmal mehr, was für ein Glück ich hatte, das erleben zu dürfen.

Das Abraham-Projekt bietet vielfältige Betreuungsangebote für Kinder an, dazu zählen Kinderkrippe, Kindergarten und Betreuung am Nachmittag. Aktuell befindet sich das dazugehörige Bethany-Projekt im Aufbau, das darauf spezialisiert ist junge, alleinerziehende Mütter mit ihren Kindern zu unterstützen. Da das Projekt durch Us-amerikanische Spenden mitfinanziert wird, ist es sehr gut ausgestattet. Es gibt eine Sporthalle, die auch als Kirche dient, einen schönen, großen Speisesaal und gestaltete Gruppenräume.

Unsere Einsatzmöglichkeiten als Freiwillige sind dabei vielfältig. Bis jetzt konnten wir bei der Reinigung und Gartenarbeit unterstützen, Pakete mit Essen für Familien packen, beim Aufbau des neuen Frauenhauses mithelfen in dem wir Möbel und Wände streichen, in den Kindergruppen durch gelegentliche Nachhilfe unterstützen und natürlich viel Zeit mit dem Kindern verbringen. Auch bei dem Computer Angebot, das auch mit Lego- Robotern arbeitet konnten wir mit helfen und eigene Sportangebote umsetzen.

Von den Mitarbeitenden wurden wir gut aufgenommen und auf unsere Interessen wurde beim erstellen des Arbeitsplanes Rücksicht genommen. Das Arbeiten haben wir bis jetzt als angenehm empfunden, was auch daran liegt, dass wir von 9-16 Uhr arbeiten.