Hi, ich bin Jorsua, aber alle nennen mich Chino. Ich mache einen Freiwilligendienst im Schloss Ascheberg und möchte dir von meinen Erfahrungen erzählen…

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll, um von meinen Erfahrungen der letzten drei Monate in Deutschland zu berichten. Es war eine komplett andere Erfahrung, voller neuer Erlebnisse und Emotionen. Während dieser Monate gibt es Höhen und Tiefen, aber das ist normal, wenn man die Komfortzone verlässt. Es ist eine komplette Wendung im Leben, aber ich glaube, dass dies sehr gut ist, da man viele neue Dinge lernt und unterschiedliche Perspektiven gewinnt, die vorher vielleicht nicht im eigenen Denkhorizont lagen.

Höhen und Tiefen

Die Erfahrung ist unglaublich. Wie ich bereits erwähnt habe, gibt es Höhen und Tiefen. Es gibt Momente, in denen man sein Heimatland vermisst, aber das ist normal. Man muss es einfach akzeptieren und nicht verbittert werden, sondern die Dinge positiv sehen und die Zeit, die man hier ist, genießen. Man lernt viele neue Orte kennen und knüpft neue Bindungen zu neuen Menschen. Letztendlich prägt man all diese Menschen und sie prägen einen selbst. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man in den Herzen dieser Menschen bleibt und sie in deinem.

Um diese Frage aus meiner Perspektive zu beantworten, möchte ich zunächst einmal auf den geographischen Standort, das Klima und die Möglichkeiten eingehen von Turrialba, der Stadt in Costa Rica in der ich lebe.

Es folgen meine Erfahrungen, die ich in den Bereichen des Bildungs- und Gesundheitssystems sowie über die Sicherheit in Costa Rica gemacht habe. Wie wahr sind die Stereotype, die immer über Costa Rica erzählt werden? -> „Costa Rica ist das sicherste Land Lateinamerikas.“; „Costa Rica ist teuer.“; „Costa Rica hat ein hervorragendes Bildungs- und Gesundheitssystem.“ Außerdem werde ich darauf eingehen, wie ich mich bisher in Costa Rica gefühlt habe und welche Erfahrungen ich mit Costa Ricanern in meinem Alter und generell gemacht habe.

Turrialba, eine Kleinstadt in Costa Rica mit etwa 27.000 Einwohnern, ist von Bergen und üppiger Natur umgeben. Die Nähe zur Karibik sorgt für ein tropisch feuchtes Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit, oft schwüler Hitze und starken Sonnentagen. Meine ersten Wochen hier waren eine Herausforderung aufgrund der intensiven Hitze. Die Regenzeit von Mai bis November bringt Erleichterung, aber auch heftige Niederschläge, wie im Oktober 2021, als Überschwemmungen erhebliche Schäden verursachten.

Trotz ihrer Größe bietet Turrialba alles, was ich brauche. Das Zentrum beherbergt zahlreiche Restaurants, Cafés, Supermärkte, Sportmöglichkeiten und vieles mehr. Besonders die Sportangebote sind vielfältig, von Schwimmbädern über Fitnessstudios bis hin zu Yogakursen.

Nun sind schon neun Monate vergangen und das Ende meines Freiwilligendienstes ist zum Greifen nah.

Die ersten Bewerbungen für die Uni habe ich schon verschickt und es kommt mir surreal vor, dass ich schon bald zurückkehre, da die Zeit so schnell vergangen ist. Obwohl ich Costa Rica vermissen werde, kommt langsam auch die Vorfreude auf, mit meinem Studium ein neues Kapitel in meinem Leben zu beginnen und meine Familie und Freunde wieder in die Arme schließen zu können. Worauf ich mich natürlich auch freue, ist, endlich wieder gutes deutsches Brot essen und die großzügige Auswahl der deutschen Supermärkte genießen zu können. Obwohl ich als Vegetarierin in Costa Rica nie wirkliche Probleme hatte, hätte ich mir schon dann und wann ein tierisches Ersatzprodukt gewünscht.

VISIONEERS Partnerkonferenz: Den weltwärts-Freiwilligendienst gemeinsam reflektieren
Vom 5. bis 11. Mai 2024 fand in Berlin die VISIONEERS Partnerkonferenz statt, ein Treffen voller Austausch, Reflexion und gemeinsamer Visionen. 10 Teilnehmende aus verschiedenen Partnerorganisationen aus Kolumbien und Costa Rica kamen zusammen, um den weltwärts-Freiwilligendienst zu reflektieren und neue Wege für die Zukunft zu finden. Diese Konferenz bot eine wertvolle Gelegenheit für die intensive Zusammenarbeit und den persönlichen Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren, die das Programm lebendig und erfolgreich machen.

Highlights des Konferenzprogramms
Die Konferenz war eine bunte Mischung aus Reflexion, Weiterbildung und Vernetzung. Wir starteten mit einer herzlichen Begrüßung und einer Vorstellungsrunde, bei der die Teilnehmenden ihre Erwartungen an die Veranstaltung teilten. Es folgte eine Reflexion über die vergangenen sieben Jahre des weltwärts-Programms, bei der persönliche Erfolgsgeschichten im Mittelpunkt standen. Diese Geschichten zeigten eindrucksvoll, wie das Engagement der Freiwilligen positive Veränderungen in den Einsatzländern bewirkt hat. Themen wie die die aktuellen Entwicklungen im weltwärts-Programm, Qualitätsverbesserung und die Digitalisierung der Freiwilligendienste sowie die Erweiterung der Einsatzländer wurden lebhaft diskutiert.

In den Workshops, die sich unter anderem mit Krisenmanagement im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen befassten, lernten die Teilnehmenden wertvolle Stressbewältigungstechniken und Selbstfürsorgestrategien.

Ein weiterer wichtiger Programmpunkt war die Einführung in die deutsche Arbeitskultur und die interkulturelle Kommunikation. Diese Workshops halfen, Vorurteile abzubauen und ein offenes und respektvolles Miteinander zu fördern. Andres Nunez und Sarah Ofosu leiteten diese Sessions mit viel Engagement und schufen eine Atmosphäre des gegenseitigen Lernens.

Am letzten Tag der Konferenz würdigten wir unsere Partnerschaften, indem wir Erfahrungsberichte von Partnerorganisationen, ehemaligen Freiwilligen und Gastfamilien hörten. Diese Berichte zeigten eindrucksvoll, wie wichtig und wertvoll die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren war.

Für viele der Teilnehmenden war diese Reise die erste außerhalb ihres Landes oder sogar ihres Kontinentes. Die Erfahrungen und Eindrücke, die sie dabei sammelten, waren prägend und erweiterten ihren Horizont sowohl persönlich als auch beruflich.

Hi, ich bin Kim und mache meinen Freiwilligendienst in Costa Rica

Sechs Monate sind vergangen, seit ich in Costa Rica angekommen bin, und vieles hat sich verändert. Ich esse mittlerweile Reis zum Frühstück, spreche deutlich besser Spanisch und habe neue Einblicke in eine andere Kultur und Lebensweise gewonnen. Trotz der vielen Veränderungen und neuen Erfahrungen hat sich inzwischen eine gewisse Routine eingestellt.

Ich habe mich gut in meiner Gastfamilie eingelebt und esse jeden Tag gemeinsam mit ihnen große Mengen Reis und Bohnen. Ich habe mich im Fitnessstudio auf der anderen Straßenseite angemeldet und zu meinem Glück sogar ein Dojo gefunden, in dem ich weiterhin zweimal die Woche Shotokan-Karate praktizieren kann. An den Wochenenden reise ich gerne durch Costa Rica, entdecke neue, wunderschöne Orte und treffe auf ein Stück meiner Heimat, wenn ich in den Hostels auf eine Horde deutscher Backpacker treffe.

Was bei mir vielleicht noch nicht vollends eingekehrt ist, ist das Motto „Pura Vida“. Zum vollkommenen Genießen des Lebens, wie es kommt, bin ich, glaube ich, noch zu sehr in der deutschen Regelbesessenheit und Punktgenauigkeit gefesselt. Aber ich habe ja noch genug Zeit, um zu lernen. Aber nicht nur diesen kulturellen Unterschied konnte ich feststellen, sondern auch die ausgeprägte Lebensfreude der Costa-Ricaner*innen, die sich in dreistündigen Festparaden oder 60. Geburtstagen, bei denen auch noch im Alter ausgiebig getanzt und gelacht wird, offenbart.

Meine ersten vier Monate in Costa Rica: Ein persönlicher Rückblick

 

Die Zeit vergeht so schnell. Kaum saß ich im Flugzeug nach Costa Rica, da sitze ich hier und schreibe meinen Blog über meine ersten vier Monate in Costa Rica. Die letzte Zeit kann man gar nicht so richtig beschreiben. Es war jetzt schon die beste Zeit in meinem Leben!
Dennoch werde ich in diesem kleinen Blog versuchen, es zusammenzufassen. Wie fasst man etwas so Wunderbares zusammen? Wie verfasst man diese unfassbar starken Gefühle? Wie geht man damit um, dass bereits ein Drittel der Zeit vorbei ist? Viele Fragen und wenige Antworten. Eine Antwort auf eine Frage habe ich: ‚War ein FSJ in Costa Rica die richtige Entscheidung?‘ – Ja, das war sie. Es war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Im Folgenden werde ich versuchen, euch zu erklären, warum.

Hi, Ich bin Lennart Martin Telscher und ich absolviere ein freiwilliges soziales Jahr im Abraham Projekt in San José, Costa Rica.

Beim Packen der Koffer vor dem Abflug begann das ganze Abenteuer. Habe ich alles Wichtige eingepackt? Passt das Buch noch in die Tasche? Es hat funktioniert. Ein paar Tage nachdem ich mir diese Fragen gestellt habe, sitze ich auf der VISIONEERS Finca mit einem Kaffee in der Hand und bewundere die bis dahin mir verborgene, wunderschöne Landschaft. Alles ist grün, überall Kaffeepflanzen, überall wild wachsende Bananen, Wasserfälle und vor allem: wunderbare Menschen. Auf der Finca erhielt ich einen zweiwöchigen Spanisch- Sprachkurs, der mir und den anderen Freiwilligen sehr viel Spaß gemacht hat! Wir lernten die Sprache, erkundeten die Gegend, spielten Spiele und lernten uns untereinander kennen.
An dieser Stelle möchte ich Andrés von VISIONEERS meinen Dank aussprechen! Andrés ist ein herzensguter Mensch. Er kann wunderbar erklären, beibringen und helfen. Hierbei strahlt er immer eine enorme Positivität und Liebe aus und hat dadurch mir und den anderen super bei der Ankunft in einem völlig fremden Land geholfen. Abschließend lässt sich hierzu sagen, dass der Sprachkurs der perfekte Einstieg in das FSJ war und ich sehr dankbar bin, dort auch meine besten Freunde kennengelernt zu haben. Mit ihnen sollten viele Abenteuer folgen!

Wo ein Anfang, da auch ein Ende… Der Sprachkurs endete und der Wechsel in die Gastfamilien stand an. Ich hatte zuvor schon viel mit meiner Gastfamilie über WhatsApp kommuniziert und mich viel mit meinem Vor-Freiwilligen David ausgetauscht. Ich war sehr zuversichtlich und habe mich sehr auf die Begegnung gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Meine Gasteltern Olga und Manuel nahmen mich von Anfang an gut auf und behandeln mich seitdem sehr gut. Ich lebe in einem mittelgroßen Zimmer mit Bett, kleinen Ablagen, einem offenem Schrank und einem Ventilator. Leider fehlt mir das offene Fenster. Sich hierüber zu beschweren, wäre aber Meckern auf höchstem Niveau! Ich habe mich sehr schnell wohlgefühlt und so konnte ich sorglos in mein Projekt starten.

Das Abraham Projekt ist ein sehr modernes, fortgeschrittenes und christliches Projekt. Direkt am Anfang wurde ich herzlich von allen Mitarbeiter*innen und anderen FSJlern aufgenommen. Meine Arbeit im Projekt besteht aus Sportunterricht mit José, Gartenarbeit mit Don Juan, Putzen mit Carmenzita und Francine, Computo mit Chris und anpacken, wo immer Hilfe gebraucht wird! Die Arbeit mit den Kindern und allgemein im Projekt macht mir sehr viel Spaß. Ich komme viel in den Austausch mit Einheimischen und lerne was es heißt, auch mal länger in der prallen Hitze zu arbeiten! Vor allem gefällt mir der Sportunterricht und die generelle Zeit mit José.
José ist in der Zeit hier in Costa Rica mein ständiger Begleiter und mein bester Freund geworden. Zusammen können wir über alles sprechen, lachen, aber auch bei persönlichen Problemen weinen. José ist ein unfassbar liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Ohne José hätte ich deutlich mehr Schwierigkeiten gehabt, hier anzukommen, geschweige denn Tico-Freunde zu finden. So kam es, dass ich auch in der Freizeit viel mit meinem Arbeitskollegen unternahm, der jetzt ein „Amigo“ und kein „Jefe“ mehr für mich ist.
Wir verbrachten sehr viel Zeit in Parks. Wir spielten Karten, lachten viel und erkundeten zusammen die Hauptstadt Chepe (San José). Natürlich tun wir dies immer noch. Allerdings, wird auch das enden. José wird nämlich Ende Februar nach Deutschland gehen für ein Jahr. Meine Gefühle sind zwischen Trauer und absoluter Freude sehr gemischt. Aber wo ein Abschied, da auch ein Wiedersehen! Ich freue mich jetzt schon, José in Berlin besuchen zu kommen!

Möchtest du auch gerne einen Freiwilligendienst machen? Bewirb dich hier!

La organización sin fines de lucro Asociación VISIONEERS Costa Rica fue fundada en enero de 2020 con el objetivo de desarrollar e implementar proyectos sociales en América Central. La Asociación trabaja en pro del aprendizaje global, la protección del medio ambiente y el fortalecimiento del desarrollo sostenible en la región. En 2021, la Asociación VISIONEERS CR adquirió una plantación de café de 55.000 m² en la región de San Andrés León de Cortés. El objetivo es que los ingresos generados por el café producido de manera amigable con el clima se inviertan a largo plazo en la implementación de proyectos sociales y programas de formación para las personas que viven en San Andrés de León Cortés.

EL CAFÉ EN COSTA RICA
Las primeras plantas de café, conocidas en Costa Rica como Grano de Oro, fueron traídas al país a finales del siglo XVIII. Inicialmente, se cultivaban como plantas ornamentales, pero pronto se reconoció el potencial de estos arbustos exóticos. Se les indicó a los habitantes locales que promovieran la producción del café sembrando en sus propios jardines. Las primeras fincas de café fueron abiertas alrededor de 1830 en el Valle Central. Costa Rica fue el primer país de Centroamérica en exportar café a Europa, y este valioso producto sigue generando altos ingresos para el país.

SAN ANDRÉS
A una altitud de 1200-1800 metros y con una temperatura de 15-28 grados Celsius, los granos de café crecen mejor en esta zona, condiciones que se cumplen en el Valle Central de Costa Rica. Aquí se encuentra el cantón de León Cortés, que tiene una población de aproximadamente 12.200 personas. Este cantón, junto con los cantones de Dota y Tarrazú, forma una de las principales zonas productoras de café del país, conocida como la Zona de los Santos, que produce alrededor del 30% del café exportado.

El cantón de León Cortés está dividido en seis distritos, siendo San Andrés uno de ellos, con unos 1.600 habitantes. Aproximadamente 100 familias en la zona poseen plantaciones de café o de vegetales/ frutas. Los pequeños productores locales dependen de grandes empresas o cooperativas y a menudo se sienten oprimidos por estas. Actualmente, todos los caficultores de San Andrés venden su producción a las cooperativas.

En San Andrés hay pocas oportunidades de formación y educación para los jóvenes, lo que ha dado lugar a problemas sociales, pobreza y criminalidad, además de un creciente éxodo rural. Hoy en día, San Andrés es una de las áreas con mayor criminalidad del cantón. La población ha disminuido un 12% en los últimos años. Actualmente, 25 estudiantes de San Andrés asisten a universidades en San José, ya que no existen opciones de formación en su comunidad. El 25% de los residentes de San Andrés viajan a diario a San José por motivos laborales. Además de las dos escuelas locales, no hay más ofertas educativas ni recreativas en la zona. Las opciones de educación se encuentran en pueblos cercanos, a unos 30-45 minutos en auto o moto.

GESTIÓN DE PLANTACIONES DE CAFÉ
Los caficultores en la región enfrentan medidas cada vez más restrictivas. Los efectos del cambio climático, así como plagas o enfermedades de las plantas, afectan tanto el precio internacional del café como la producción en sí. Muchos pequeños productores se sienten obligados a vender sus plantaciones. Tradicionalmente, los hijos de las familias en Costa Rica heredaban las plantaciones, pero debido a la migración y a la falta de seguridad financiera, esto se está dando cada vez menos. Las inseguridades también afectan las condiciones laborales y sociales de los trabajadores del café, quienes enfrentan inseguridad laboral y desigualdad.

El café es la bebida más popular entre los alemanes, incluso por delante de la cerveza y el agua mineral. Según datos de 2023, en Alemania se consume más café que nunca. Sin embargo, pocos saben realmente cómo se cultiva y se establece el precio del café.

Cosecha de café

El café es un arbusto perenne originario de Etiopía, cuyo cultivo es un proceso largo y exigente. La planta tarda entre tres y cuatro años en florecer por primera vez, lo que significa que antes de ese tiempo no produce frutos. A nivel mundial, las variedades más cultivadas son el Arábica y el Robusta, aunque en Costa Rica solo se permite el cultivo de Arábica debido a su calidad superior.

Una fruta del café está madura cuando adquiere un color rojo oscuro. Cada fruto, conocido como cereza de café, contiene dos granos de café. Sin embargo, no todas las frutas maduran al mismo tiempo, por lo que cada arbusto debe ser cosechado hasta tres o cuatro veces en una temporada. Este trabajo se realiza a mano, principalmente por trabajadores temporales, en su mayoría provenientes de Nicaragua, para quienes esta actividad representa una fuente vital de ingresos.

El pago se realiza por kilo de cerezas recolectadas. Un recolector que trabaja rápido y sin descanso puede ganar entre 20 y 30 euros al día, dependiendo de cuánto paga la finca por cada „cachuela“ (canasta de café), lo que equivale a recolectar aproximadamente 180 kilos de cerezas de café al día. Cuanto más se recolecta, mejor es el ingreso, lo que lleva a muchos trabajadores a recolectar durante toda la semana, incluso los domingos, su día de descanso.

Dado que los recolectores pasan varios meses en las fincas, muchas veces traen a sus hijos con ellos. Esto implica que, una vez que los niños tienen edad suficiente, también participen en la recolección. Bajo el sol, la lluvia y en terrenos empinados, estos niños trabajan hasta 10 horas o más al día junto a sus familias, enfrentando las mismas duras condiciones que los adultos.

Este proceso arduo y poco conocido está detrás de cada taza de café que disfrutamos, recordándonos la importancia de valorar y apoyar un comercio más justo y sostenible.

Venta del café

El café en la región de San Andrés de León Cortés, donde se encuentra la Finca VISIONEERS, se cosecha entre finales de octubre y febrero. Actualmente, los granos de la finca, al igual que la mayoría en la región, se venden de la manera más común pero también la menos rentable para los caficultores: las cerezas de café completas se entregan a intermediarios, conocidos como „cooperativas“.

En las cooperativas, los granos se mezclan, se pelan, se tuestan y luego se exportan. Los productores no tienen control sobre dónde terminan sus granos ni cómo se utilizan, y el proceso de fijación de precios es opaco. Los caficultores y recolectores reciben una compensación insuficiente por su arduo trabajo, a pesar de ser quienes llevan a cabo las tareas más exigentes de cultivo y cosecha.

Una realidad desafiante para los caficultores locales
Hablamos con Ronald, un experimentado caficultor de San Andrés que cultiva café en unas 42.000 m², lo que lo convierte en uno de los productores más grandes de la región. Sin embargo, incluso para él, las dificultades económicas son evidentes. La región depende casi exclusivamente del cultivo de café, con más del 90% de la población involucrada, principalmente en pequeños productores.

El año pasado, Ronald cosechó aproximadamente 36.000 kg de café, generando unos 27.000€ en ingresos brutos, lo que equivale a 0,75€ por kilo de café. Este ingreso no es ganancia, ya que debe cubrir los costos de recolección y los gastos operativos de todo el año. En comparación, el año anterior obtuvo 10.000€ más, lo que demuestra la volatilidad del mercado del café.

Para sobrevivir, Ronald también cultiva aguacates, que a menudo se plantan como árboles de sombra entre los cafetos. A pesar de sus esfuerzos, la incertidumbre persiste: Ronald aún no sabe cuál será el precio del café para la próxima cosecha.

Este panorama refleja la dura realidad de los caficultores locales, quienes, a pesar de su arduo trabajo, enfrentan ingresos inestables y precios que rara vez reflejan el esfuerzo y los recursos invertidos en la producción de café. La situación exige soluciones más justas y sostenibles para garantizar un futuro digno para los productores.

Sich seinen Ängsten stellen 
 
Was ist, wenn…? 
Allein ohne Familie und Freund:innen in ein fremdes Land zu ziehen, auf einen anderen Kontinent, 10.000 km vom eigentlichen Zuhause entfernt, wo ich die Sprache kaum spreche, klang für mich erstmal beängstigend.

Was ist, wenn ich keinen Anschluss finde? Was ist, wenn ich die Sprache nicht verstehe? Was ist, wenn sich mein neues Zuhause nicht wie ein Zuhause anfühlt?
So viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, Ängste, die mich verunsicherten. Was ist, wenn ich nicht weiß, wie ich diese allein überwinden soll?

Den meisten kommen im Verlauf ihres Freiwilligendienstes an eben diesen Punkt des Zweifelns. Vielleicht bist du aber auch jemand, der einfach zuversichtlich ist, dass alles schon aufgehen wird. So oder so, wirst du sehen, dass alles halb so schlimm ist, wie du es dir vielleicht erstmal vorgestellt hast.

Ist man wirklich komplett auf sich allein gestellt? 
Du bist definitiv nicht allein. Du hast die anderen Freiwilligen, mit denen du das Erlebnis teilst und die deine Sorgen und Ängste bestimmt gut verstehen können. Das ist schön. Pass dabei aber auch auf, deine Situation nicht mit der von anderen zu vergleichen. Wenn etwas bei jemand anderem viel besser zu laufen scheint, hilft es dir nicht, darauf neidisch zu sein. Das heißt aber nicht, dass du aus Erzählungen anderer nicht auch etwas Hilfreiches für dich mitnehmen kannst. Manchmal hat ein anderer Freiwilliger gerade ein ähnliches Problem, das ihn beschäftigt oder Tipps wie du deins lösungsorientiert angehen könntest.

Zudem wirst du höchstwahrscheinlich eine Gastfamilie haben und dort wie ein weiteres Familienmitglied behandelt und unterstützt werden. Solltest du in eine WG ziehen, hast du auch eine neue, zweite Familie. Aber auch die Mitarbeitenden auf der Arbeit oder die Mentor:innen können Teil deiner Costa Rica-Familie werden.

Mir hat es beispielsweise immer geholfen, mit meiner Gastmutter über Schwierigkeiten auf der Arbeit zu reden, da sie einen ähnlichen Beruf ausübt. So konnte ich meine Erfahrung besser beurteilen und herausfinden, ob ich einfach nur überfordert bin, weil ich diese Art von Arbeit nicht gewöhnt bin oder ob ich in einem Gespräch mit meinen Chefinnen fragen sollte, ob etwas an meiner Situation geändert werden könnte. In solchen Gesprächen habe ich dann gemerkt, dass ich meine Sorgen mit ihr teilen kann und damit nicht allein bin.

Was du aber auch nicht vergessen darfst: Du wächst daran, Dinge allein zu erledigen oder dich an Orten zurechtfinden zu müssen, an denen du dich eigentlich erstmal überhaupt nicht auskennst. Es kann sich richtig gut anfühlen, wenn du es das erste Mal geschafft hast, allein mit dem Bus nach San José zu fahren oder eine neue Sim-Karte über eine spanische Hotline zu aktivieren. Das zeigt dir, dass du nicht immer die Hilfe von jemanden brauchst, sondern auch selbstständig klarkommen kannst, selbst wenn du dich in einem dir unbekannten Umfeld befindest.

„Costa Rica hat 1948 seine Armee abgeschafft und konnte somit mehr Mittel in Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit investieren. So ist Costa Rica ein sicheres Land mit guter Infrastruktur und einer sagenhaften Natur geworden. Nicht umsonst wird es die „Schweiz Mittelamerikas“ genannt.“ So beschreiben manche Websiten das Land, in dem ich seit drei Monaten lebe und meinen Freiwilligendienst für Weltwärts verrichte. Gibt man „Costa Rica“ als Suchbegriff im Internet ein, findet man fast ausschließlich Beiträge, die sich positiv über das Land aussprechen, es loben und in gewisser Weise glorifizieren. Wäre Costa Rica eine Person, könnte man den Eindruck bekommen, das ganze Internet wolle sich bei ihr einschleimen. Hat es diesen Ruf verdient? Entspricht jedes Lob der Wahrheit? Werden all diese Beiträge von Touristen geschrieben? Von Journalisten? Oder von Freiwilligen wie mir? Es stimmt, dass Costa Rica keine Armee mehr besitzt. Aber bedeutet das, dass deshalb mehr Mittel in Bildung, Gesundheit und soziale Sicherheit gesteckt werden? Wären es genug Mittel, würden hier nicht so viele Freiwillige in Kinderheimen oder ähnlichen Projekten helfen können, oder? Was die Bildung betrifft, so sprechen hier die wenigsten Menschen Englisch, in ihren Häusern befinden sich fast keine Bücher und Einheimische erzählen mir, dass hier nur die Privatschulen Kinder ausreichend ausbilden.

Mit dem Thema Gesundheit bin ich noch nicht näher in Berührung gekommen, aber dass sich Costa-Ricaner*innen in selbstständigen Berufen oftmals keine Krankenversicherung leisten können oder starke Medikamente in Apotheken ohne Rezept verkauft werden, lässt mich hinterfragen, wie viele der Mittel in die Gesundheit investiert werden. Auch dass die Lebensmittelpreise hier so hoch sind, ist kein Beweis dafür, dass Menschen hier viel Geld verdienen. Viele Ticos ernähren sich daher dreimal am Tag von dem vergleichsweise günstigen „Gallo Pinto“ (Reis mit Bohnen) und können in ihrem ganzen Leben weniger Orte in Costa Rica sehen als Touristen in einem Monat. Zur „guten“ Infrastruktur lassen sich die fehlenden Buspläne oder Haltestellen, die dafür aber vorhandenen Schlaglöcher in den Straßen anführen oder meine gestrige Bekanntschaft mit einem Tico (Costa-Ricaner), der mich darüber aufgeklärt hat, dass man hier zwischen 10
Uhr abends und 5 Uhr morgens rote Ampeln höchstens wie ein Stopp-Schild behandelt. Ist Costa Rica dafür aber sicher? Costa Rica ist am sichersten für dich, wenn du ein Mann bist. Männer können hier nachts unbesorgt auf die Straße gehen. Männer können tagsüber herumlaufen, ohne gecatcalled zu werden. Männliche Uberfahrer verstecken unter ihrem Sitz kein Pfefferspray. Aber auch Männer meiden „red zones“ in der Hauptstadt San José oder Limón (an der Karibik) und würden nicht unvorsichtig in der Öffentlichkeit ihr Handy aus der Tasche holen.