Meinen ersten Blogartikel vom Beginn meiner Arbeit findet ihr hier:
https://www.visioneers.cr/single-post/2019/10/26/Weiter-gehts-beim-Kantinenbau
Seitdem ist wieder ein riesen Schritt zur Fertigstellung der Kantine gemacht worden. Weiter ging es auf dem Bau zunächst mit der Anbringung der abgehängten Decke und der Installation der Elektrik. Dafür wurde extra personelle Verstärkung aus San José von Pastor Julio eingefahren. Mit laut dröhnender Musik im Auto, die durch die ganze Nachbarschaft schallte, kam der Trupp am späten Vormittag an. Dieser bestand aus „Papa“ Osvaldo, den Brüdern Miguel und Pablo sowie Julian. Nach kurzer Verschnaufpause von der langen Fahrt begann die Arbeit, begleitet von der mitgebrachten Musikbox aus der fortan die nächsten Tage christliche Pop-Songs den Raum erfüllten.
Zunächst wurden diverse Rohre an der Dachkonstruktion angebracht, durch die dann später die Kabel zu den Lichtschaltern, Steckdosen und Lampen gelegt wurden. Dort durfte auch ich mich als Elektrik-Azubi beweisen. Währenddessen wurde auch mit der Anbringung der Randleisten der abgehängten Decke begonnen und schließlich auch die Platten eingehängt. Weiterhin wurde festgestellt, dass das Loch für die WC-Tür doch etwas zu schmal war und auch eine Elektroleitung in der Wand fehlt und so musste wieder ein Teil aufgeklopft werden.
Die Arbeit ging schnell voran und es wurde teilweise von früh morgens bis spät abends geschuftet, damit die Arbeit so schnell wie möglich fertig werden konnte. Kleinere Verzögerungen gab es nur, wenn der Elektro-Azubi nicht ganz bedacht hatte, dass die Leiter etwas zu hoch für den Raum mit abgehängter Decke war. Das Loch und der Austausch der Lamelle kostete mich dann eine Runde Eis. Auch verzweifelte Osvaldo beim späteren Test der Lichtschalter, da einige Drähte falsch verknüpft worden waren. Daher mussten er und Julian in der Dachkonstruktion herumklettern und den Fehler beheben. Schlussendlich wurden die offenen Stellen in der Fassade mit Gitterstäben und Metallplatten verschlossen, um die Diebstahlsicherheit zu gewährleisten.
Jedoch kam der Spaß dabei auch nicht zu kurz. Es wurden während einiger Pausen in und vor der Kantine Fußball gespielt oder gehört und gejubelt, wenn La Liga wieder ein Golaaaaaazoooooo erzielt hatte. Lauthals wurde mitgesungen, wenn mal wieder der Lieblingssong lief, auf dem Boden und auf den Leitern zu der Musik getanzt und natürlich hin und wieder ein Nickerchen von Papa Osvaldo eingelegt. Ich brachte ihnen deutsche Wörter bei und ich lernte neue Tico-Wörter. Dabei kam auch einer meiner neuen Spitznamen zustande: Chanboa – Eine Kombination aus Chancho = Schwein und Boa Schlange, gefolgt mit der Aussage: Du isst so viel wie ein Schwein und schläfst so viel wie eine Schlange!
Dazu kam dann ein kleiner Ausflug mit einem Boot aufs offene Meer, um mit der Truppe angeln zu gehen. Um die doch eher weniger erfolgreiche Session meinerseits etwas aufzupeppen, wagte ich es mit einem Sprung im tiefen Wasser baden zu gehen! Angsterfüllt wurde ich vom Captain jedoch zurückgerufen, da die bösen Barrakudas angreifen könnten…
Nach 5 Tagen war die Arbeit der Jungs aus San José beendet und sie machten sich auf den Heimweg. Dabei strahlte die Kantine zum Abschied in ihrer neuen Beleuchtung.
Dann kehrte wieder Ruhe in die sonst so stille Kantinenbaustelle ein. Felipe und ich arbeiteten an diversen Stellen weiter. So wurden zunächst die Schalungen der Küchenarbeitsplatten vorbereitet, Bewehrungseisen eingefügt und schließlich mit Beton aufgefüllt. Das getrocknete Gebilde wurde dann schließlich abgeschliffen und von innen verputzt, die Oberflächen außen mit Fliesen verlegt und verfugt.
Kurze Zeit später folgte die komplette Verfliesung der Küche, des Lagerraums und des WC.
Wichtig war natürlich auch der Anschluss an fließendes Wasser. Dafür mussten in der Küche Löcher nach außen gebohrt werden, der Rest des Anschlusses war schnell gelegt. So konnten mit der funktionsfähigen Küche und der Anbringung der Sanitäranlagen im WC die ersten Teile des Innenraums fertig gestellt werden.
Um den ersten Erfolg zu feiern, wurde bald darauf eine Tamales -Verkaufsaktion gestartet. Von früh morgens bis nachmittags standen wir (einige Frauen der Kirchengemeinde, Pastor Julio und seine Frau sowie eine Profi-Tamales-Köchin) in der Küche und manschten und schnürten Tamalespakete, die allesamt verkauft wurden. Damit sollte noch mehr Geld für den weiteren Bau eingenommen werden. Diese Aktion wurde zwei Wochenenden später wiederholt und wird wahrscheinlich noch öfters folgen. Die Motivation, den Bau auch ohne weitere Spendengelder aus Deutschland fertig zu stellen, ist bei allen beteiligten riesengroß!
In den nächsten Tagen muss noch eine Außenwand verputzt werden, um das Eindringen des Regens in die Konstruktion zu verhindern, das Material ist aber bereits vorhanden. Je nachdem wie viel Geld durch weitere Verkäufe von Tamales eingenommen wird, kann vor Weihnachten der Essenssaal verfliest und die Wände gestrichen werden und somit der Bau der Kantine komplett abschließen.
Für mich bedeutet das, dass sich mein Freiwilligeneinsatz in Limón 2000 bereits dem Ende entgegen neigt, weiter geht es bei mir jedoch in San José bei der Organisation „Habitat for Humanity“. Jedoch werde immer wieder versuchen, nach Limón zu düsen, wenn Not am Mann ist.
Großen Dank geht an dieser Stelle an unsere Unterstützer aus Deutschland, ohne deren Hilfe der Bau nicht möglich gewesen wäre. Dabei geht der Dank sowohl an die finanzielle Förderung der Süd-Nord-Brücken Stiftung, den Arbeitskreis für Entwicklungspolitik und Selbstbesteuerung e. V., sowie auch an alle Personen, die durch ihre Spenden geholfen haben. Danke ebenfalls an die Organisation Coalition Ministry, der Asociación Comunidad Familiar Misionera, allen freiwilligen Helfern der Gemeinde und den Arbeitern auf der Baustelle, die hier in Costa Rica alles gegeben haben und sensationelle Arbeit geleistet haben.
Ich verabschiede mich damit aus der Karibik und ziehe Mitte Januar weiter nach San José.
Beste Grüße, Pura Vida! Philipp
Dieses Projekt war nur möglich Dank der EZ-Kleinförderung der Stiftung Nord-Süd Brücken und AES
Bereits seit 4 Jahren wird das Projekt in Limon 2000 von Visoneers unterstützt. Mit dem Bau einer (Berufs-)Schule begann die Arbeit einiger Freiwilligen in einer der ärmsten Regionen Costa Ricas. Der Bau sollte den Grundstein für die Schaffung neuer Perspektiven für die Menschen vor Ort bilden. Seit diesem Jahr ist der Bau einer Kantine für die Schule voll im Gange. Ich bin Philipp, 23 Jahre alt, ursprünglich aus dem Allgäu und habe dieses Jahr meinen Bachelorabschluss in energieeffizientem Planen und Bauen in Augsburg abgeschlossen. Um möglichst viele internationale Erfahrungen im Bauwesen zu sammeln, war es für mich wichtig ein Freiwilligenprojekt diesbezüglich zu absolvieren. Durch Zufall und mit sehr kurzer Vorbereitungszeit bin ich nun in Costa Rica angekommen, um den Bau voranzutreiben und bei der Arbeit zu helfen, um den Bau baldmöglichst abzuschließen.
Startschwierigkeiten
Nach einer einwöchigen Eingewöhungsphase mit den anderen Freiwilligen in San José hieß es für mich ab nach Limon. Ab an die Küste. Ab in die unglaublich heiße und feuchte Karibik. Um ein Saunagefühl zu bekommen fehlte für mich in den ersten Tagen lediglich der Duft nach Latschenkiefer Citro-Orange auf Teebaumölbasis. Nach dem Duschen wusste ich meistens nicht, ob ich noch nass von der Dusche oder schon wieder nass vom Schweiß war. Ich wurde herzlich von Pastor Julio, dem Leiter des Projektes vor Ort, am Busbahnhof begrüßt und wir fuhren gemeinsam zu ihm nach Hause. Dort wurde mir erstmal erklärt, dass die Familie, in der ich eigentlich unterkommen sollte, neben drei pubertierenden Kindern, nicht noch mehr Chaos durch einen deutschen Freiwilligen aufnehmen kann. Also blieb ich erstmal bei Julio und die Suche nach einer neuen Bleibe nahm die nächsten Tage in Anspruch. Mit Pastora Aydita wurden wir fündig und so wohne ich seit nun 6 Wochen in Limon 2000, drei Minuten Fußweg zu Baustelle.
Die ersten beiden Wochen fehlte das Geld aus Deutschland, weshalb der Bau nicht fortgesetzt werden konnte. Mir blieb dabei nichts anderes übrig, als die erste Geduldsprobe auf mich zu nehmen.
Dann ging der Bau aber los und wir, das waren der Maestro de Obra Felipe, Martin, ein weiterer Arbeiter und ich, begannen zu schuften. Da die Grundmauern schon fast komplett standen und das Dach fast geschlossen war begannen wir als erstes mit der Aufschüttung und Angleichung des Bodens mit Erde und Kies um noch mehr Erde und Kies und dann noch viel mehr Erde und Kies in das Gebäude rein zuschütten. Das war die Vorbereitung für das Gießen der Bodenplatte. Da man in Deutschland meistens mit genau diesem Teil eines Gebäudes anfängt, war ich anfangs doch etwas verwundert.
Bauen auf Costa-Ricanisch
Dann wurde der Betonmischer aufgefahren, vier weitere Arbeitskräfte motiviert und inklusive Pastor Julio konnte das muntere Bodenplattengießen beginnen. Drei Eimer Kies, eineinhalb Eimer Wasser. 50 Kg Zement. Drei Eimer Sand. Vier Eimer Kies. Vier Eimer Sand. Zwischendurch immer mal wieder Wasser. Zwei Tage am Stück in der prallen Sonne. Wenn dabei beim ersten Mal Sand einfüllen vier anstatt drei Eimer vermischt wurden, konnte doch etwas Verwirrung bei den Versammelten entstehen. Schubkarren für Schubkarren wurde der Beton ins Gebäude gekarrt und per Hand sauber verteilt. Die zwischenzeitliche neue Zementlieferung wurde natürlich nicht gleich neben dem Betonmischer abgeladen. Lieber zuerst in die Hütte tragen und dann von dort wieder zurück zum Betonmischer. Warum einfach wenn‘s auch kompliziert geht?! Nach 12 m³ Beton (je drei Tonnen Kies, Sand und Zement!!!) war der Boden schließlich fertig gegossen und ein großer Schritt zur Fertigstellung getan.
Weiter ging es mit dem Einbau der Abflussrohre für Küche und Toilette. Da die Küche auf der einen und das Bad auf der andren Gebäudeseite entstehen sollten, mussten anstatt einem, zwei tiefe Gräben ausgehoben werden. Wir gruben uns erst durch Erde und dann durch den festen, schweren Lehmboden. Schaufel für Schaufel. Schubkarren für Schubkarren wurde der Schnodder abtransportiert. Nach viel Schweiß und schwerer Arbeit sind die Rohre verlegt, Überlaufsiphons à la Tico Style integriert und die Gräben wieder gefüllt. Warum der Beton für die Siphons ausgerechnet im Gebäude auf der fertig gegossenen Bodenplatte vermischt werden musste, bleibt für mich dabei jedoch ein Rätsel.
Währenddessen wurden auch die fehlenden Wände mit der ersten Lage Putz verputzt und abgeschliffen. Das Aufbringen der zweiten Lage ist momentan die Aufgabe und sollte in den nächsten Tagen abgeschlossen werden.
Das Arbeiten macht Spaß, ist teilweise doch sehr anstrengend und ein Wechselbad der Gefühle. Freude kommt auf; wenn etwas wie die Bodenplatte, das Dach oder die Abflussrohre fertig gebaut worden sind. Belustigung, wenn Felipe auch beim hundertsten Versuch mich Feliz, anstatt Filip, genannt hat. Aber auch Verzweiflung, wenn man den vorherige Woche geschlossenen und verdichteten Graben wieder aufschaufeln muss, da der Feuchteschutz-Betonstreifen an der Außenwand noch fehlt und drangeschmiert werden musste. Jedoch muss hier eine Tico-Weisheit angebracht werden:
“Hätte man letzte Woche dran gedacht, hättest du heute keine Arbeit!” – Felipe, Maestro de Obra
In den nächsten Wochen soll der Küchenbereich fertig gestellt und die Fliesen verlegt werden. Dafür müssen diverse Küchenplatten neu gegossen werden. Für das Bad fehlen noch Waschbecken und das WC. Der Wasseranschluss für das Gebäude muss ebenfalls noch vervollständigt werden und die Elektrik und die abgehängte Decke noch integriert werden.
Es bleibt auf jeden Fall spannend und einiges an Arbeit übrig! Bis zum nächsten Beitrag und viele Grüße!
Pura Vida!
– Feliz Philipp
Dieses Projekt war nur möglich Dank der EZ-Kleinförderung der Stiftung Nord-Süd Brücken (finanziert durch das BMZ) und AES.
Seit knapp zwei Jahren unterstützen wir als Verein den Bau der Berufsschule in Limón 2000. Wieso tun wir das? Was ist seitdem geschehen? Und warum ausgerechnet in Costa Rica, obwohl es doch eines der reichsten Länder in Mittelamerika ist? Im nachfolgenden Text sollen diese Fragen beantwortet und interessante Einblicke in die Arbeit vor Ort gegeben werden.
Der Hintergrund
Im Jahr 2015 bekamen wir von unserem Südpartner Coalition Ministry eine Anfrage, ob wir uns nicht vorstellen könnten, ein Projekt in Limón 2000 zu unterstützen. Don Carlos, der Leiter von Coalition Ministry, erklärte uns, dass Limón 2000 eine kleine Gemeinde an der Karibikküste ist, die zu den ärmsten Regionen Costa Ricas zählt. Sie wurde im Jahr 2000 von der Regierung Costa Ricas gegründet und liegt ca. 12 km von der Hafenstadt Limón entfernt. Benachteiligten Menschen aus Limón wurde damals bei Umsiedlung nach Limón 2000 ein Haus angeboten. Grundsätzlich erscheint dies sehr großzügig vom Staat, jedoch zeigt die Realität, dass mittlerweile rund 2.000 meist arbeitslose Menschen in Limón 2000 leben. Kriminalität, Drogen- und Alkoholkonsum sowie die daraus resultierenden sozialen Probleme sind nicht zuletzt aufgrund fehlender Qualifizierungsmöglichkeiten und beruflicher Perspektiven weit verbreitet.
In Limón 2000 gibt es nur eine Pflichtschule, bestehend aus einer Grund- und einer Hauptschule. Weiterführende (Aus-)Bildungsmöglichkeiten gibt es vor Ort nicht. Den meisten Familien fehlt das Geld für alternative Bildungsangebote, zudem sind die Schulwege meist sehr weit. Fehlende Motivation, Perspektivlosigkeit und Isolation sind die Folge. Die Kinder aus Limón 2000 beenden daher häufig nicht einmal die Grund- bzw. Hauptschule und rutschen frühzeitig in eine Negativspirale aus Kriminalität, Drogen, Alkohol oder frühen Schwangerschaften ab. Zudem fehlt ein Kindergarten, der die Betreuung von Kindern junger, alleinerziehender Mütter während der Unterrichtszeit ermöglicht, sodass viele von ihnen die Schule abbrechen.
Erste Kooperation
Da der Staat Costa Rica nur den Betrieb bereits bestehender Schulen unterstützt, müssen die Mittel für den Bau der Berufsschule in Limón 2000 von der Gemeinde bzw. den Projektverantwortlichen selbst getragen werden. Zudem fließen Eigenmittel des ansässigen Pastors mit ein. Im Jahr 2015 begann VISIONEERS, in Deutschland Spendengelder für den Schulbau in Limón 2000 zu akquirieren und die Arbeiten vor Ort durch freiwillige Helfer zu unterstützen. Zeitnah ist zudem der Bau eines Kindergartens bzw. einer KiTa geplant, um die Kinderbetreuung während der Unterrichtszeit sicherzustellen.
Sobald die Einrichtung in Limón 2000 ihre Arbeit aufgenommen hat, können staatliche Fördermittel für Materialien, Lehrergehälter und Kinderbetreuung beantragt und genutzt werden. Diese werden monatlich 200 USD pro Kind betragen. Sowohl Erziehung als auch Bildung hatten in Costa Rica schon immer einen hohen Stellenwert. So wurde bereits 1869 von der Regierung eine Schulpflicht für die Grundschule eingeführt und die Kosten dafür gedeckt. Die Verfassung von 1949, mit welcher das Militär abgeschafft wurde, hielt schließlich fest, dass das bis dahin für das Militär ausgegebene Budget zukünftig für Schule und Ausbildung zu nutzen ist.
Was ist seit Beginn unserer Kooperation passiert und wofür wurden die bisher akquirierten Spendengelder genutzt?
Stand 2012
Im Jahr 2012 hatten ein Rechtsanwaltsehepaar und die lokale Kirche die Idee, in Limón 2000 eine Berufsschule zu erbauen. Mit der Aufnahme eines privaten Kredits und der Errichtung der Grundmauern begann schließlich das Projekt. Dieser Kredit wurde drei Jahre lang abbezahlt und es erfolgten aufgrund fehlender finanzieller Mittel keine weiteren Arbeiten an der Schule. Grundsätzlich sind Baumaterialien in Costa Rica sehr teuer, die Kosten für die Mauern beliefen sich beispielsweise auf ca. 5.000 Euro.
Stand 2015
Im November 2015 hat VISIONEERS erstmals eine Gruppe Freiwilliger nach Limón 2000 entsandt. Diese nahmen die Arbeiten an der Berufsschule wieder auf. Die sieben Freiwilligen kamen aus unterschiedlichen Berufszweigen und Altersklassen. Während dieses ersten Einsatzes wurden die Bodenplatte sowie ein erstes Teilstück der Dachkonstruktion in Zusammenarbeit mit lokalen Arbeitskräften fertiggestellt. Alle anfallenden Kosten wurden durch private Mittel und Spenden finanziert.
Erste Nutzung des Schulgebäudes
Seit Ende 2015 wird die Schule für die Betreuung von Kindern sowie die Durchführung von Events, wie zum Beispiel Weihnachtsfeiern, genutzt. Der eigentliche Schulbetrieb kann jedoch erst nach der Fertigstellung der Sanitäranlagen aufgenommen werden.
Stand 2016
Im März 2016 wurde eine zweite Gruppe von Freiwilligen für neun Tage nach Limón 2000 entsandt. In dieser Zeit wurden die Fundamente für die Bäder erstellt. Hierfür musste immer wieder Beton gemischt und per Schubkarre quer durch den Rohbau der Schule zu den zukünftigen Bädern befördert werden.
Einige der Freiwilligen verlängerten sogar ihren Aufenthalt in Limón 2000, darunter ein deutscher Bauingenieur und Vereinsmitglied von VISIONEERS sowie zwei Lehramtsstudenten, die für drei Wochen Englischunterricht gaben.
Bau der Mauern und des Daches der Bäder
Im November 2016 baute eine weitere Kleingruppe an den Fundamenten der Bäder weiter. Jasmin und Yannik, zwei freiwillige Helfer der Novembergruppe, waren so bewegt vom Projekteinsatz, dass sie im Februar 2017 noch einmal auf eigene Initiative für zwei Wochen in das Projekt reisten. Sie sammelten über 3.000 Euro Spenden für Baumaterialien. Diese wurden für den Bau der Mauern und des Daches der Bäder genutzt.
Aktueller Stand des Schulgebäudes und der sanitären Situation
Das Gebäude ist insgesamt aufgeteilt in sechs gleich große Räume: Vier Klassenräume, ein Konferenzraum und ein Sekretariat. Unerlässlich für den Schulbetrieb sind sanitäre Anlagen, die in einem separaten Anbau zum Schulgebäude entstehen und ohne die der Schulbetrieb nicht aufgenommen werden kann/darf.
Grundsätzlich bietet in Limón 2000 lediglich die bereits bestehende Grund- und Hauptschule eine öffentliche sanitäre Einrichtung. Des Weiteren
existieren in den mit offizieller Baugenehmigung
entstandenen Unterkünften der Gemeinde private sanitäre Anlagen; in den ohne Genehmigung errichteten Hütten vieler Zuziehender ist dies jedoch nicht immer der Fall. Aufgrund der fehlenden barrierefreien, öffentlichen sanitären Einrichtung in der Gemeinde ist die Errichtung einer sanitären Anlage auf dem Gelände der Berufsschule unverzichtbar. Die Mauer sowie das Dach der Bäder wurden bereits gebaut, nun fehlt noch der Innenausbau.
Abschließend möchten wir uns bei allen Freiwilligen der verschiedenen Gruppen sowie für jede einzelne Spende bedanken. Wir haben die Spende immer zu 100 % an das Projekt weitergeleitet und davon Baumaterialien, wie Zement, Sand, Steine, Draht und vieles mehr, gekauft.
Wir sagen auch „Muchas Gracias“ an unsere Freunde in Limón 2000, die sich auf der Baustelle immer wieder aufopfern, insbesondere Pastor Julio, der tagelang auf einer dünnen Matratze auf der Baustelle neben dem gekauften Baumaterial schläft, damit es nicht geklaut wird. Ebenso danken wir allen Gastfamilien, die uns immer herzlich aufgenommen haben.
Ein großer Dank geht auch an unsere Partner Don Carlos und Doña Rosario, die uns nicht nur in Costa Rica betreuen und von A nach B fahren, sondern genauso hart auf der Baustelle mit anpacken und uns dabei immer mit ihrer witzigen Tico-Art oder musikalisch auf der Gitarre unterhalten.